Was wäre Halloween ohne geschnitzte Kürbisse! Die Tradition aus den USA wird auch bei uns immer beliebter. Woher der Brauch des Kürbisschnitzens kommt und wie du ganz einfach deinen eigenen Halloween-Kürbis schnitzt, das verraten wir dir in diesem Artikel.
Halloween ist bekannterweise ein amerikanischer Brauch. Tatsächlich waren es aber irische Auswander:innen, welche Halloween sowie die Tradition der geschnitzten Kürbisse nach Amerika brachten.
Auf Englisch heissen die geschnitzten Kürbisse “Jack-O’-Lanterns”. Dieser Name sowie der Brauch des Kürbisschnitzens gehen auf eine alte irische Sage zurück:
Der Geschichte nach überlistete der Dieb und Trunkenbold Jack Oldfield eines Abends vor Allerheiligen den Teufel, als dieser ihn zu sich holen wollte. Jack nahm dem Teufel das Versprechen ab, seine Seele für immer in Ruhe zu lassen.
Die Jahre vergingen und Jack starb als alter Mann. Doch weil er in seinem Leben so manche Schandtat verbrochen hatte, wurde er vom Himmel abgewiesen. Auch der Teufel wies ihn ab, denn er hatte Jack ja damals sein Ehrenwort gegeben.
Doch ein wenig Mitleid hatte der Teufel mit Jack. Er schenkte ihm eine glühende Kohle, die niemals erlischt. Jack steckte die Kohle in eine ausgehöhlte Rübe. Seit dieser Zeit wandert der unglückselige Jack O’Lantern mit seiner Rübenlaterne durch die ewige Finsternis.
Aus dieser alten Sage entwickelte sich über die Zeit der Brauch, an Halloween Kürbisse zu schnitzen, um den Teufel und andere böse Geister fernzuhalten.
Welchen Kürbis du zum Schnitzen wählen solltest, hängt davon ab, was du mit den Überresten machen willst. Wenn du das ausgekratzte Fruchtfleisch zu Suppe oder Püree verarbeiten möchtest, musst du einen essbaren Kürbis kaufen.
Grosse Kürbissorten wie der rote Zentner lassen sich leichter bearbeiten, sind aber nicht besonders schmackhaft. Kleinere Speisekürbisse wie der Hokkaido sind zwar sehr lecker, aber aufgrund ihrer kompakten Grösse und des vielen Fruchtfleisches schwieriger zu schnitzen.
Wähle grundsätzlich einen möglichst glatten Kürbis; ausgeprägte Rillen machen das Schnitzen sehr viel schwieriger. Wichtig ist auch, dass der Kürbis keine weichen Stellen oder Verletzungen hat. Du erkennst einen reifen Kürbis daran, dass seine Schale hart ist und er beim Klopfen hohl klingt.
Diese drei Speisekürbisse eignen sich besonders gut zum Schnitzen:
Der Halloween-Kürbis ist, wie sein Name bereits andeutet, besonders gut zum Schnitzen für Halloween eignet. Eigentlich heisst diese Kürbissorte “Ghost Rider” und ist in orange oder grün erhältlich.
Den Hokkaido, auch oranger Knirps genannt, gibt es in fast jedem Supermarkt zu kaufen. Er ist ein besonders beliebter Speisekürbis, eignet sich aber auch zum Schnitzen lustiger Halloween-Fratzen.
Dieser Riesenkürbis wiegt im Schnitt zwischen 8 und 15 Kilogramm. Sein rotes Fruchtfleisch ist lange haltbar und eignet sich besonders für Suppen, Pürees und Aufläufe.
Schritt 1: Gute Vorbereitung ist das A und O
Wasche den Kürbis vor dem Schnitzen gründlich mit Seife und trockne ihn danach gut ab. So werden Bakterien auf der Schale entfernt, die sonst beim Schnitzen in den Kürbis gelangen würden. Desinfiziere ausserdem alle Werkzeuge vor dem Schnitzen mit reinem Alkohol aus der Apotheke.
Schritt 2: Deckel entfernen
Um dem Kürbis einen Deckel zu verpassen, schneide mit einem grossen, scharfen Messer im Kreis um den Stiel herum. Halte das Messer nicht senkrecht, sondern leicht angewinkelt von dir weg. Dadurch entsteht eine grössere Auflagefläche und der Deckel fällt später nicht nach innen. Lass den Kürbisstiel stehen, dann kannst du den Deckel beim Wechseln der Kerzen besser anheben.
Schritt 3: Kürbis aushöhlen
Entferne mit einem grossen Löffel oder Eisportionierer zuerst die Kürbiskerne und das lose Fruchtfleisch aus dem Hohlraum. Schabe anschliessend das Fruchtfleisch so weit aus, dass ein ca. 2 cm dicker Rand stehen bleibt.
Gehe beim Aushöhlen und Schnitzen sehr gründlich vor. Abgerissene Ecken oder Fransen begünstigen später die Schimmel- oder Bakterienbildung. Arbeite vorsichtig und pass gut auf, dass du nicht aus Versehen ein Loch in den Kürbis schabst!
Spüle zum Schluss das Innere des Kürbisses mit Wasser aus und trockne ihn mit einem Baumwolltuch gut ab.
Schritt 4: Gesicht aufzeichnen
Zeichne mit einem dünnen, wasserlöslichen Stift ein Gesicht oder Muster deiner Wahl auf den Kürbis. Du kannst dabei freihändig vorgehen, oder eine Schablone verwenden. Je filigraner das Muster, desto schwieriger ist es zu schnitzen.
Tipp: Punktiere den Kürbis mit einer Nadel entlang der aufgezeichneten Linien. Das erleichtert anschliessend das präzise Herausschneiden aus der Schale.
Schritt 5: Muster ausschneiden
Schneide mit einem Küchenmesser, einem Cutter oder einer speziellen Kürbissäge entlang der aufgemalten Linien.
Nachdem du dir beim Schnitzen grosse Mühe gegeben hast, möchtest du sicherlich möglichst lange Freude an deinem Kürbis haben. Es gibt einige Tipps und Tricks, wie du deinen Kürbis vor Schimmel und Austrocknen schützt:
Unter optimalen Bedingungen ist der geschnitzte Kürbis bis zu zwei Wochen haltbar.
Nach dem Schnitzen heisst ab in die Küche! Denn aus dem Kürbisfleisch lassen sich köstliche Suppen, Aufläufe, Risottos oder Kuchen zubereiten. Falls du noch Inspirationen suchst, findest du in unserer App tolle saisonale Rezepte. Schau doch gleich mal rein!